Der Kinderkreuzweg an Karfreitag morgens wird musikalisch vom Jugendchor umrahmt. Die 30 Kinder und Jugendlichen präsentieren neues geistliches Liedgut zur Passion in ein- und zweistimmigen Sätzen mit Klavierbegleitung.

Mittags zur Karfreitagsliturgie singt der Kirchenchor, teils im Wechsel mit der Gemeinde, bekannte Choräle zur Passion. Weiterhin erklingen Vertonungen verschiedener Jahrhunderte, die thematisch zur Kreuzverehrung passen von Heinrich Schütz (Ehre sei dir Christe), Théodore Dubois (Adoramus te, Christe), Bob Chilcott (So liebt Gott die Welt) sowie das Spiritual „Were you there“.

Am Ostersonntag erklingt die Theresienmesse von Joseph Haydn.

1799 zwischen seinen beiden Oratorien „Die Schöpfung“ und „Die 4 Jahreszeiten“ entstanden, gehört sie zu den vollkommenen, bekannten sechs Messvertonungen von Haydns letzter Schaffensperiode. Dies zeigt sich in der tiefgehenden musikalischen Umsetzung der Textaussagen, in formaler Ausgewogenheit, hoher satztechnischer Kompositionskunst und nicht zuletzt einer großen Klangschönheit. Geschaffen hat sie der 67-Jährige für den jährlich in Eisenstadt im September gefeierten Dankgottesdienst zum Namenstag der Fürstin Maria, der Gattin von Haydns Dienstherrn. Den Beinamen „Theresienmesse“ erhielt sie vielleicht anlässlich der Anwesenheit von Kaiserin Maria Theresia bei der Wiener Uraufführung im Jahr 1800.

Auf separate Arien der Gesangssolisten verzichtet Haydn zugunsten einer ständigen Präsenz des Solistenquartetts als klanglicher Kontrast zum chorischen Tutti. Im Gegensatz zu den anderen fünf Spätmessen fällt die Besetzung des Orchesters mit Streichern, zwei Klarinetten, zwei Trompeten, Pauke und Orgel etwas kleiner aus, da Haydn erst begonnen hatte, die Eisenstätter Hofkapelle wiederaufzubauen. Diese war unter der Regentschaft von Haydns zweitem, eben verstorbenen Dienstherrn, komplett abgeschafft worden.

Es singt der Kirchenchor St. Gallus, begleitet von Musikerinnen und Musikern aus der Region (Streicher: Dorothea und Susanne Seydel, Josefa und Johanna und Markus Schweizer, Elise Bagot, Daniela Danckert, Daniela Keller, Christina Götz-Metzler, Joszef Deveniy, Elisabeth Brenner-Paul; Bläser: Ulrich Hegele, Mara Staib, Thomas Unger, Franziska Klotzbücher; Pauken: Peer Kaliss).

Das Solistenquartett bilden Anjulie Hartrampf (Kressbronn), Ulrike Köberle (Überlingen), Bernd Bär (Kempten) sowie Hermann Locher (Tettnang). An der Orgel begleitet in bewährter Weise Stefan Nachbaur, die Leitung hat Patrick Brugger. Die Aufführung wird vom Förderverein Kirchenmusik unterstützt. Ein großes Dankeschön gebührt dem Vorstand des Kirchenchors, Herrn Reinhold Schobloch, für die beständige Organisation des Orchesters.

Text: Patrick Brugger
Bild: Peter Weidemann
In: Pfarrbriefservice.de