Wenn man Woche für Woche schwierige Chorsätze für Gottesdienste und Konzerte einstudiert, bleibt kaum Zeit für das persönliche Gespräch. Umso mehr freute sich der Chor auf den zweitägigen Ausflug nach Nürnberg am 20. und 21. September 2025. Bei herrlichem Spätsommerwetter war das erste Ziel das Dokumentationszentrum auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände.  Weitläufig auf dem Gelände verteilt finden sich bis heute gigantische Bauten und Prachtstraßen aus den Jahren 1933 bis 1938. Antike Bauwerke wie das römische Kolosseum sollten architektonisch übertroffen werden. Einziger Zweck war die Propaganda und die Vereinnahmung der Menschen im Sinne nationalsozialistischer Ideologie. Es fanden nur wenige Parteitage in Nürnberg statt, diese aber mit bis zu einer halben Million Teilnehmer. Dann begann Deutschland den Krieg.  Vieles blieb im Rohbau und wurde nach 1945 anderweitig verwendet. Was noch zu sehen ist, lässt einen erschaudern und man denkt: Nie wieder!

Weiter zurück in die Geschichte führte am Nachmittag ein Spaziergang durch die mittelalterliche Altstadt Nürnbergs mit der Kaiserburg, dem Dürerhaus, beeindruckenden Fachwerkbauten, Kirchen und Märkten. Die Stadt wurde fast komplett restauriert, was erstaunlich ist. Wurde Nürnberg doch zu 95% im Krieg zerbombt. Der Sonntag begann mit einer Morgenandacht in der modern gestalteten runden Kapelle des Caritas-Pirckheimer-Hauses. Berührend war die wunderbare Akustik im Raum, die beim gemeinsamen Singen wunderbar zur Geltung kam. Danach konnte man je nach Interesse einzelne Sehenswürdigkeiten Nürnbergs vertiefen oder eines der zahlreichen Museen besuchen. Einige nutzen auch die Gelegenheit zu einer Führung durch die historischen Felsengänge der Stadt. Zwischen Kunst und Geschichte blieb Zeit für die Pflege der Chorgemeinschaft. Viele haben etwas dazu beigetragen, dass diese beiden Tage in Nürnberg unvergesslich bleiben. Christa Hecht-Fluhr dankte im Namen des Chors Reinhold Schobloch, der den Ausflug in Zusammenarbeit mit der Firma Strauss perfekt organisiert hat. Wer den Chor hören möchte: das nächste Mal singt er beim Patrozinium am Sonntag, 12. Oktober 2025 um 10 Uhr.

Text und Bild: Christa Hecht-Fluhr